Frolü sünd anners
Text / Musik: M. Rietmann
Ik fohr mit Rad na d´ Stadt. Ik hebb to Huus weer satt hatt. Mien Olschke hett ´n Rad of. Se will nich dit, se will nich dat – un ok nich anners wat. Dat maakt mi bannig düll, dat disse Fro neet maal weet, wat se will. Minsk, Wiev holl di still. Ik kann neet mehr. Ik bün al schweetnatt. Of Genever mi nu helpen deit, dat weet ik neet. Ik hoop, dat se nahst düchtig schellen deit. Wenn ik neet mehr weet, waar hör Rad steiht. Ik fohr mit Rad na d´ Stadt. Wi hebben weer so völ Knies hat. Ik hebb´t weer al verkehrt maakt. Nu hau´k mi een in d´ Bregen, denn hebb ik Segen. Up dat ´t weer good word. Ich fahr mit dem Fahrrad in die Stadt. Ich hab es zu Hause wieder satt gehabt. Meine Frau hat `n Rad ab. Sie will nicht dies,  sie will nicht das – und auch nicht was anderes. Das macht mich ganz schön sauer, dass diese Frau nicht mal weiß, was sie will. Mensch, Frau sei still. Ich kann nicht mehr. Ich bin schon schweißnass. Ob Schnaps mir nun helfen kann, das weiß ich nicht. Ich hoff, dass sie nachher kräftig schimpfen wird. Wenn ich nicht mehr weiß, wo ihr Rad steht. Ich fahr mit dem Rad in die Stadt. Wir haben wieder so viel Krach gehabt. Ich hab schon wieder alles verkehrt gemacht. Nun hau ich mir einen hinter die Binde, dann hab ich meinen Segen. Auf das es wieder gut wird.
Frolü sünd anners. Daar weetst Du noit, wu de Wind weiht. Ik fohr dör de Nacht un ik denk mi ganz sacht, wu hör dat nu geiht. Frolü sünd anners, dat giv´t keen Book, waar dat drin steiht. Wu Du Di as Mann daar tegen dör setten kannst un maal neet övernaihst.   Frauen sind anders. Da weißt du nie, wie der Wind weht. Ich fahr durch die Nacht und ich denk grad, wie `s ihr nun geht. Frauen sind anders, da gibt ´s kein Buch, wo das drin steht. Wo Du Dich als Mann dagegen durchsetzen kannst und mal nicht untergebuttert wirst.
Siet Stünnen sitt ik nu hier, bün vergnarrt, denk völ na un suup Beer. Will neet kapeern, wat disse Deern nu so vergrellt hett. Minsk, Wief ik hebb Di leef, wat löppt bi uns blot scheev? Wenn´t man´n Utweg geef, seet ik neet hier und was bi Di, daar waar ik hen hör. Dat passt al neet tosamen, wi sünd in´n Tüdel komen. Du sittst to Huus mit Tranen. Un ik bün duun, hebb klöterig Luun. Kann neet bi Di we´en. Ik laat dat Rad in d´ Stadt, will nu fix na mien Bruudschatt. Mien Taxi haalt mi glieks of. Giv´t Arger um de Rad, segg ik hör eenfach, dat se mi blied maakt. Seit Stunden bin ich hier, bin schlecht gelaunt, denk viel nach und trink Bier. Will nicht verstehen, was diese Frau so verärgert hat. Mensch, Weib – ich hab dich lieb, was läuft bei uns bloß schief? Wenn es man bloß einen Ausweg gäbe, säße ich nicht hier und wär bei dir, da wo ich hingehöre. Das passt doch nicht zusammen, wir sind durcheinander gekommen. Du sitzt zu Haus mit Tränen. Und ich bin besoffen, hab schlechte Laune. Kann nicht bei dir sein. Ich lass das Rad in der Stadt, will nun schnell zu meinem Brautschatz. Mein Taxi holt mich gleich ab. Gibt es Ärger wegen dem Rad, sag ich ihr einfach, dass sie mich glücklich macht.